In der Weihnachtsbäckerei…
… gibt es manche Leckerei… nananananaaa…
Ja, so mag das wohl bei 99,99% der Plätzchenbäcker ablaufen. Dazu noch das Christmas Album von Michael Bublé, Lichterketten, Tee und der Duft von Zimt, Vanille und den wunderbaren, perfekten Plätzchen im Ofen. Hach ja, wie schön und friedlich das doch klingt.
Nun zu meiner persönlichen Plätzchen-back-Situation:
Christmas Songs von Michael Bublé? Check.
Lichterketten? Check.
Tee? Check.
Zimt, Vanille? Check.
Wunderbare, perfekte Plätzchen im Ofen? VON WEGEN.
Bevor die Plätzchen überhaupt in den Ofen gewandert sind, hatte ich bereits 10 Wutausbrüche und 3 Heulattacken hinter mir. Angefangen hat es schon beim Teig – er ist klebrig, er geht mit Freuden innige Bindungen mit jeglicher Art von Küchenutensil ein und hat mich wohl so gern, dass er nie wieder von mir weichen möchte. Ich finde noch immer winzige Teigbrösel an mir, egal ob am Shirt, an den Socken oder hinterm Ohr (wie zur Hölle ist der da hin gekommen?!). Und lasst uns nicht das Mehl vergessen! Dazu bleibt mir nur folgendes zu sagen: Es. ist. überall. Selbst nachdem ich die Küche ganze 4 Mal gestaubsaugt hatte, inklusive abkehren und -wischen sämtlicher Arbeitsflächen, war immer noch ein weißer Schleier zu sehen. Draußen mag das ja langsam mal wünschenswert sein, so in der Form von Schnee eben, aber nein! Wenn der Schnee schon nicht mit dem Wetter zu uns kommt, dann holen wir ihn uns doch einfach direkt nach Hause! In die Küche! In jede Spalte und Rille und einfach üüüüüberall hin! Ist es nicht toll??
Aber damit noch nicht genug, während ich vor Mehlstaub und Tränen sowieso kaum etwas sehen konnte, fiel mir dann doch auf, dass die einzelnen, ausgestochenen Zimtsterne in ihrer rohen Form gar nicht so schlecht aussahen. Das könnte ja vielleicht noch was werden, hah! Also Sternchen weiter brav ausstechen und dann ab in den Ofen… okay jetzt sollte der Teig doch langsam mal aufgebraucht sein… Oh okay, da bleibt immer noch was übrig, also weiter ausstechen. Puuh das hört ja nie auf… JETZT REICHTS! Der Rest wanderte dezent in den Abfall (waren nur noch Krümel, hust). Also, nochmal: Die ausgestochenen Sternchen schön nebeneinander auf das Backblech legen, backen, raus holen und die nächste Ladeung rein. Sternchen drauf, alle nebeneinander und –AUAVERDAMMTISTDASHEIßF***DICHOFEN!!!! Brandblase Nr. 1. Yippey. Ein erneuter Wutausbruch, die nächste Heulattacke – wirklich friedlich dieses Plätzchen backen.
Nun gut, irgendwann waren dann doch alle Sternchen fertig, in tausend Teile gebröselt und warteten auf ihre Glasur aus weißer Schokolade und Zimt. Das Wasser kochte, die Schoki schmolz nur so dahin und ich sah bereits mein triumphierendes, zufriedenes Lächeln vor meinem inneren Auge, sobald ich diese Tortur doch noch erfolgreich hinter mich gebracht hatte. Und dann waren sie fertig, meine ersten selbst gebackenen Zimtsternchen. Ich ging auf dem Berg aus Bröseln am Boden einen Schritt zurück und betrachtete mein Werk – sie waren fertig! Ich hatte es geschafft! Jetzt nur noch das grenzenlose Chaos aufräumen, den Herd von Mehlresten befreien und –AUAVERDAMMTISTDASHEIßDUVERFI****HERDPLATTE!!!!! Brandblase Nr. 2. Nochmal yippey. Tja, das kommt davon wenn man vor lauter Erleichterung, Stolz und Verzweiflung vergisst, dass die Herdplatte noch heiß ist. Sehr heiß.
Um mein kleines Abenteuer abzuschließen, möchte ich nochmal auf meine obrige Checkliste zurückkommen. Musik, Tee, Lichter, alles hat gepasst. Der leckere Duft war auch da (ist er sogar immer noch) und die Plätzchen… Nun ja, sie sind nicht perfekt, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht wundervoll sind. Sie sind vielleicht etwas bröselig, möglicherweise auch etwas salzig von meinen ganzen Tränen, aber immerhin sind es meine. Und ich habe sie ganz alleine gemacht.
So, und jetzt setze ich mich ganz friedlich auf die Couch, sehe mir einen kitschigen Weihnachtsfilm an und esse Plätzchen. Die mega guten vom Bäcker natürlich. Belohnung muss schließlich sein. (;
FROHE WEIHNACHTEN EUCH ALLEN!
MERRY CHRISTMAS!
Ps: Das sind die Plätzchen vom letzten Jahr. Gekauft natürlich. (;